



Was mir bei der Liste der Bands, die SFTD gecovert haben, aufgefallen ist (hierbei beziehe ich mich vorwiegend auf Bands der 90er Jahre), dass sie allesamt sehr starke Persönlichkeiten als Sänger vorzuweisen haben. Fällt die Identifikation mit dem Teufel denn eher auf die Sänger einer Band und nicht auf die gesamte Band an sich? Wahrscheinlich ja. Was auffällt ist, dass es sich fast ausschließlich um männliche Rockstars handelt.
Angefangen mit Axl Rose von Guns N’Roses, Bono von U2, Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Eddi Vedder von Pearl Jam bis hin zu Perry Ferrell von Jane’s Addiction, sind es alles charismatische Sänger, die sich gerne mit dem Teufel oder mit dem bösen Rockstarimage in Verbindung bringen. Wo aber bloß sind die weiblichen Teufel? Ist der Teufel vom Geschlecht abhängig? Oder liegt es daran, dass die Originalversion von einem männlichen Mike Jagger gesungen wurde.
Meine Recherche hat ergeben, dass SFTD in dieser mir vorliegenden Liste 109-mal gecovert wurde.
http://www.nzentgraf.de/books/covers/covers1.htm
Die 90er Jahre, die Zeit in der Superstars, Supermodels, Michael Jordan und Prinzessin Diana von der Presse gehypt wurden, war eindeutig auch die Zeit der männlichen Rockstars.
Natalie Merchant, kennt wahrscheinlich keiner, hat 1995 SFTD gecovert. Eine der wenigen Frauen, die sich an den Song gewagt hat. Der Text ist komplett identisch mit dem des Originals. Mir stellt sich auch die Frage, warum sich keine Frau traut den Teufel zu verweiblichen? Warum singt Frau nicht: „i am a woman of wealth and taste“. Mein einziger Recherchefund im Internet war das „Big Mess Orchestra“ die da tatsächlich „woman“ anstatt „men“ singen. Performt wird das ganze von einem Mann, der sich auf der Bühne als Frau ausgibt.
http://www.youtube.com/watch?v=r-l0qcnWSZ8
Die deutsche Band „Rainbirds“, die am Anfang ihrer Karriere gleich mit dem Hit „Blueprint“ die Charts gestürmt haben, covern 1995 SFTD. Auf ihrer „Best Of“ erscheint das Lied, wie auch bei Guns N’Roses als letztes.
„SFTD“ Cover des weiblichen Geschlechts kann man an einer Hand von dieser Liste abzählen. Weibliche Superstars der 90er wie Madonna, Janet Jackson oder Mariah Carey wagen sich nicht an den Song.
Die modernen Remix- Versionen von „The Neptunes“ und „Fatboy Slim“, die sich streng an die Originalversion halten sind auch wieder von männlichen Vertretern arrangiert worden. Jedoch muss man bedenken, dass Rockmusik schon seit ihrem Bestehen durch Männlichkeit geprägt ist. Es gibt eindeutig mehr männliche Musiker in dieser Sparte und auch wenn ich jetzt keine Statistik vor mir liegen habe, würde ich behaupten, dass auch die Konsumenten mehrheitlich männlich sind. Trotzdem erstaunlich, dass der Prozentsatz der weiblichen Coverbands so gering ausfällt.
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