Montag, 1. Dezember 2008

Metallica



Nein, Metallica haben dieses Lied nicht gecovert! Aber wie fast alle Bands spielen sie Songs ihrer Lieblingsbands nach. 1998 haben sie in einer Schaffenskrise ein Doppelalbum, ausschließlich mit Coversongs aufgenommen. „Garage In.“ enthält 27 Songs unterschiedlichster Interpreten der Gitarrenmusic. Also hat Metallica versucht, nach den kommerziell zwar erfolgreichen, aber musikalisch wenig überzeugenden Alben „Load“(1996) und „Reload“(1997) sich etwas Freude und Qualität durch Coversongs zurück zu erobern. Die letzte gute Scheibe war die „Schwarze“ Metallica Scheibe (1991). Helfen Coversongs also, die Freude an der eigenen Musik zu finden. Bei Metallica scheint es mir so, obwohl sie danach genauso schlecht weiter gemacht haben wie davor. Poppige Gitarrenmusik, die nichts mit Metal zu tun hat und auch niemanden so richtig Überzeugen konnte. Man fragte sich auf Konzerten auch, warum sie manchmal die komplette „Masters of Puppets“ bei einem Konzert durchgespielt haben, anstatt ihre neuen Lieder zu spielen. Gemocht haben sie sie wahrscheinlich selbst nicht einmal. Ähnlich übrigens bei „Slayer“ letzte Woche. Die haben auch eine ihrer ersten LPs „Reign in Blood“, dessen Veröffentlichung schon 22 Jahre her ist, gespielt. Aber bevor ich zu sehr abweiche, interessiert mich die Intension von Coversongs.

Es ist gerade folgende Situation: ein verrauchter abgefuckter kleiner Club in Berlin. An diesem Abend spielen drei nicht so bekannte Punkbands. Alle drei Bands klingen irgendwie gleich, die Leute haben Lust zu tanzen, aber keiner traut sich so richtig, weil man die Lieder nicht kennt und der Halbkreis vor der doch relativ kleinen Bühne zu groß für eine Person ist. Die letzte Band des Abends erkennt das Problem und haut gleich zu Beginn ihres Sets drei Coversongs bekannter Bands raus. Was passiert ist, dass die Leute angefangen haben zu tanzen und mitzugrölen. Die Band war bestimmt nicht besser als die, die davor gespielt haben, aber die Coversongs ermöglichen dem Publikum einen Zugang zu ihrer Musik. Als dann später die eigenen Lieder gespielt worden, las die Euphorie im Publikum auch schnell nach, aber die Band ist die einzige, die irgendwie in Erinnerung blieb. Auch wenn nur durch das spielen fremder Musik. Was ich damit sagen will ist, dass Coversongs oft ein testen der eigenen musikalischen Grenzen und ein Motivator bei langweiligen Konzerte ist. Vielleicht auch die Freude am musizieren, mit gemeinsamen Musikgeschmäckern, in der eigenen Band entdecken. Aber haben Coversongs wirklich dieses Ziel? Was heißt es überhaupt Lieder zu covern?

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